Wie alles begann...

Es war im Januar 1949 als sich im Restaurant Fritschi am Sternenplatz in Luzern, einige Luzerner Fasnächtler und Musikanten mit dem bekannten Schauspieler Peter W. Loosli trafen.

Man sprach von der kommenden Fasnacht und Peter W. Loosli brachte die Idee einer Guuggenmusig nach „Luzerner Art“ zur Sprache. Der Funke zündete sofort in den Köpfen der Anwesenden. Man kam überein, sich in den nächsten Tagen in der Wohnung des Schauspielers zu treffen. Als sich die Eingeladenen in der Wohnung der „Alten Münz“ (Farben Schumacher) am historischen Mühlenplatz einfanden, waren sie nicht minder überrascht, denn Peter W. Loosli präsentierte bereits die von Walter Kalt geschaffenen Masken seiner zukünftigen Musig. Sie stellten einen munteren Chatzenkopf dar, der die Luzerner als Chatzestrecker glossieren sollte. So lag der Name der neuen Musig bald auf der Zunge, das jüngste Kind der Luzerner Fasnacht 1949 musste „CHATZEMUSIG LOZÄRN“ heissen.

Zu den Mitbegründern der Chatzemusig gehörten u. a. der Kunstmaler Walter Kalt (1. Sujet), Marco Schumacher (Hausherr des Gründungslokals), Seppi Amrein und Carl Albisser (Arrangeur des „Eis“).

 

Nun gingen die Chatzemusiker daran Instrumente und Kostüme zu beschaffen. Unter der Leitung von Carl Albisser wurde den Chatzen das nötige musikalisch-fasnächtliche Gehör verschafft, so dass dem Urauftritt am Fritschiumzug ohne Sorgen entgegengesehen werden konnte.

 

Am Schmutzigen Donnerstag 1949 war es dann soweit - unter den Klängen des guuggenmusikalisch interpretierten „hau i de Chatz de Schwanz ab“ (s’Eis) stampften die Chatzen durch die Strassen und eroberten auf den ersten Schlag die Herzen der fasnachtsfreudigen Luzerner. Das unsterbliche Stück wurde bald zur leuchtenstädtischen Fasnachtshymne und die Chatzemusig zu einem wesentlichen Bestandteil der Luzerner Fasnacht.

 

Im Sommer 1949 wurde auch Max Baumann vom Fasnachtsvirus gepackt, als er für das Luzerner Seenachtsfest einen schwimmenden Neptun zu erstellen hatte, auf dem die Chatzemusig spielte. Infolge lief er 1950 erstmals als Paukist. 1951 übernahm er die Chatzemusig als Tambourmajor, als Peter W. Loosli wieder nach Zürich zog und drückte während vieler, vieler Jahre der Chatzemusig seinen künstlerischen Stempel auf.

 

1951 wurde durch die drei Ur-Guugger der Lozärner Fasnacht - Sepp Ebinger (Luzerner Guggenmusig), Max Baumann „Buume Max“ (Chatzemusig), sowie Leopold Häfliger (Bohème Musig) das Monsterkonzert ins Leben gerufen. Damals fand dies noch auf dem Mühlenplatz statt.

 

Am 5. März 1951 erfolgte im Restaurant Fritschi, nach zweijähriger loser Vereinigung, die offizielle Gründung der „Fasnachtsgesellschaft Chatzemusig Lozärn“ als reine Männermusig mit Statuten.

 Als erster Chatzerot wurden folgende «Chatze» gewählt:

Chatzemeister
Max Baumann
Oberkater               
B. Margutti
Gäldchatz
Ero Balugani
Schrybchatz
Noldi Amstad
Musikalischer Leiter
Carl Albisser
Chatzebyrot
Seppi Amrein
Chatzebyrot
Adriano Nardi

 

1963 wurde das Vereinsmedaillon («Chatzechetti») eingeführt, welches auch heute noch jedem neu aufgenommenen «Chätzeler», zusammen mit einer Urkunde, überreicht wird.

In den frühen 60-er Jahren war die Chatzemusig unter Max Baumann daran beteiligt, sich mit den anderen Guuggenmusigen zu einer Vereinigung zusammen zu schliessen.  Dies hat im Januar 1964 zur Gründung der "Vereinigten Guuggenmusigen Luzern", heute kurz "Vereinigte", geführt. 

 

1964 war die Chatzemusig aktiv am «Luzerner Tag» an der schweizerischen Landesausstellung, kurz „Expo“ in Lausanne vertreten.

 

Am 29. Januar 1969 wurde das erste «Guuggali» durch die Chatzemusig mitinitiiert.

 

Weitere Höhepunkte in der langjährigen Geschichte der Chatzemusig waren beispielsweise:

und natürlich jede Fasnacht wieder aufs Neue, wenn’s heisst «Hau e de Chatz de Schwanz ab»!

 

Quelle: Jubiläumsausgabe Chatzeschwanz 2019